In der Mime und Pantomime ist alles Möglich. Kein Ort und keine Zeit sind zu weit entfernt, um sie nicht mit einem Wimpernschlag ins Hier und Jetzt zu bringen. Diese Freiheit zu füllen, ist die Kunst des Mimen.
In meinem Unterricht vermittle ich die Grundlagen der Pantomime und der Mime Corporel nach Etienne Decroux.
Die Pantomime setzt die Tradition ihres Ursprungs fort. Sie erzählt Alltagsgeschichten oft auf eine heitere, unterhaltsame Art, die uns Zuschauer direkt anspricht.
Die Mime will menschliche Konfliktsituationen, Zustände, Gefühle und Emotionen ausdrücken. Sie ermöglicht uns eine abstrakte, auf verschiedenen Ebenen stattfindende Erzählweise.
Die Wurzeln der Pantomime liegen weit zurück in der Antike. Über die Jahrhunderte hat sie sich immer wieder sehr gewandelt. Von der römischen Pantomime über das Jahrmarktstheater bis zur Commedia Dell’Arte. Sie war sehr geprägt von artistischen Kunststücken und Tanz, von Spaßmachern und Gauklern. Im 19. Jhd. entwickelte Jean Gaspard Deburau aus der Commediafigur „Pedrolino“ die Figur des poetisch- melancholischen Pierrots, ein für uns bis heute vertrautes Bild der Pantomime.
Viele berühmte Bühnenfiguren haben sich daraus weiterentwickelt wie z.B. Chaplin’s Tramp oder Marceau’s Bip.
Im 20. Jhd. löst sich die Pantomime von der reinen Nachahmung der Realität und entwickelt sich zu einer stilisierteren Form weiter. Etienne Decroux schuf seine Bewegungsgeometrie, der Mime Corporel und legte damit den Grundstein für eine grundsätzliche Erneuerung der Mime und Pantomime.